29.12.09

Fregatte F69

Chaotischer Tag.

Den Wecker stellte ich heute morgen auf 05:30, so dass ich gemütlich aufstehen und frühstücken kann und mich anschliessend in aller Ruhe auf den Weg zum Tauchshop machen konnte. Leider kam alles anders, wie geplant stand ich zur geplanten Zeit auf und naahm erst einmal eine Dusche, dann ging ich in die Küche und bereitete meine Früchte für mein Müesli vor, als ich dann die Milch aus dem Kühlschrank nehmen wollte stellte ich fest, das alles weg war, ich durchsuchte den Kühlschrank bestimmt 3mal konnte aber nichts finden. Sichtlich genervt ging ich in den nächsten 24 Stunden Laden und kaufte mir eine neue Milch und einen Joghurt fürs Frühstück. Wie immer war ich viel zu früh bei der Bushaltestelle für den Bus nach Island Bay, ich weiss immer noch nicht genau nach welchem Fahrplan die Busse zur Zeit fahren, aber nach Fahrplan hätten alle Busse, ob Feiertag, Werktag oder Samstag schon dagewesen sein sollen bis dann endlich ein Bus einfuhr und ich diesen nehmen konnte.
Ich Tauchladen verlief alles recht geordnet, ich bekam meine Pressluftflaschen, konnte mich beim Blei bedienen und setzte alles zusammen. Meine Ausrüstung wurde von allen Seiten bewundert und ich kann mir gut vorstellen was bei manchem auf dem nächsten Wunschzettel steht. Das Boot wurde direkt vor dem Laden vorgefahren und so konnten wir all unser Material beladen und richteteen uns gemütlich auf dem Boot ein. Wir waren 4 Taucher und 2 die den PADI Wrack-Diver machen, dazu kam noch ein Instruktor für den Kurs. Bevor wir losfuhren hatte uns der Chef genau erklärt wo all das Notfallmaterial ist und was im Notfall zu tun ist, seit langem haben wir wieder einmal Unterwasserkanller dabei, welche im Notfall angewendet werden um die Taucher zurück aufs Boot zu rufen. Ich wurde mit einem erfahrenen Taucher eingeteilt, der jedoch seit längerem nicht mehr im Wasser war. Nachdem wir unser Ziel, das Wrack der Fregatte F69 erreicht hatten, machten wir uns noch ganz fertig und verliesen das Boot mit einer Rückwärtsrolle und schwammen zum Bojenseil. Der erste Anlauf mit abtauchen ist bei meinem Buddy fehlgeschlagen und er ging wieder zurück zur Oberfläche wo er sich erst einmal ausruhte und den zweiten Versuch startete, auch das zweite Buddyteam hatte erst einmal Mühe mit abtauchen. Ich hatte ja Zeit und so starteten wir nach einer ganzen Weile mit dem zweiten Versuch und dieser glückte dann auch. Das Warck ist in 3 Stücke zerbrochen, anscheinend ist unter den Schiffversenker ein Wettbewerb wer sein Schiff schneller versenken kann, was nicht immer zum Vorteil der Taucher ist. Zudem hatte die Strömung anscheinend die Teile auch noch ein wenig verschoben und so war alles recht verteilt, ich konnte mich beim ersten Tauchgang nicht richtig orientieren und so nahmen wir nach abgelaufener Tauchzeit die Oberflächenboje vor und liessen sie zur steigen.
Nach einer Oberflächenpause mit Suppe machten wir uns zum Bug des Wracks, mein Buddy hatte genug vom Tauchen, irgendwie war es ihm nicht wohl und so verzichtete er auf den Tauchgang. Ich schloss mich dem zweiten Buddy-Team an und wir machten uns bereit für den Tauchgang. Bei der Boje angekommen machten wir uns dem Seil entlang auf den Weg zum Wrack, unten angekommen tauchschten wir das OK aus und ich machte mein Licht und die Kamera für den Tauchgang bereit. Auf einmal schoss der einen wie verüückt zum Seil und tauchte dem Seil nach zum Boot rauf, sein Kollege markierte mir nur, dass ich unten bleiben soll und tauchte seinem Kollegen nach. Ich wartete noch ein ganzes Weilchen und als dann die Kursgruppe bei mir vorbeikam entschloss ich mich halt wieder ein Solodive zu machen. Ich umrundete das Wrack ganz gemütlich, spielte ein wenig mit den Fischen, es ist ganz erstaunlich wie nahe die Fische kommen wenn man alleine ist, einer biss sogar in die Kamera. Gegen Ende der abgemachten Zeit machte ich mich wieder an den Aufstieg und ging zurück zum Boot, schlussendlich war ich der einzige Taucher in der Gruppe der die Tauchgänge ohne Zwischenfall und vollständig durchführte, wirft irgendwie ein recht schlechtes Licht auf die Tauchfertigkeiten der Neuseeländer, hatten doch alle zwischen 80 und ein paar Hundert Tauchgängen. Wieder zurück an Land wurde das Boot auf den Anhänger geladen und zurück zum Laden gefahren, wo wir alles ausluden und verpackten, anschliessend wurde noch kurz mit den Frischen OWD's angestossen (waren nicht auf dem Boot) und ich wurde von einer Amerikanerin zurück in die Stadt gefahren (ich war recht froh dass ich heil angekommen bin, glaube fast dass dies der gefährlichste Teil des Tauchgangs war).
Von der Organisation her fand ich es sehr gut, eventuell sollte mehr daruaf geachtet werden welche genaue Erfahrung dass die Taucher haben und ob sie sich gewohnt sind einen Abstieg an einer Leine zu machen (das Wrack war nur 20m tief). Mit der schweizer Ausbildung im kalten, trüben Wasser ist ein solcher Tauchgang auf jeden Fall kein Problem, kann mir gar nicht vorstellen wie die neuseeländischen einen Tauchgang zur Jura (Wrack im Bodensee auf ca. 36m) machen würden. Mir haben die Tauchgänge Spass gemacht, auch die ruhige Art des Chefs des Tauchshops und die allgemein recht ruhige Atmosphäre die den ganzen Tag geherrscht hatte. Mit Splash Gordon würde ich bestimmt wieder einaml tauchen.
Den Rest des Tages verbrachte ich wieder einmal gemütlich mit Kaffee und ein bischen geniessen. Als ich heute nochmals in der Küche nachschaute fand ich schlussendlich meinen Sack mit meinen Waren drinn, jedoch an einem völlig anderen Ort als ich es verstaut hatte, wahrscheinlich hatte einfach jemand sich so platz verschafft, indem er die ihm störenden Säcke einfach auf die Seite räumte.


Ich auf der Brücke der F69.


Die Brücke von aussen.


Ein Blick ins innere des Wracks.


Gwunderiger Fisch, wer schaut da nun wen an.


Gelege einer Nacktschnecke


Die Kanonenrohre des Hauptgeschützes.


Schnecke.


Tauchshop mit dem Boot.

Posted by pfiff at 29.12.09 20:00
Comments

hoi pfiff. ich bin gerade zurück von 2 tauchgängen hier in costa rica und von Dir beschriebenes kannste hier in costa rica auch haben. in unserer gruppe waren 4 japanerinnen. die eine wurde dann nach einem 10 minütigen auf und ab am flaschenhals haltend vom DM zur oberfläche begleitet :-S. danach konnten wir dann für weitere 50min. den TG geniessen :-). mir fällt hier extrem auf, wie gut wir in der schweiz aufeinander "abgestimmt" tauchen... BBM-mässig halt :-D
Liebe Grüsse
Peter

Posted by: Peter at 29.12.09 23:18