12.10.09

Heute gibt es nicht

Der Tag den es in meinem Leben nicht gibt.

Dieses Jahr hat für mich nur 364 Tage, denn gestern und morgen habe ich einen Flug über die Datumsgrenze, also der heutige Tag existiert nicht, nur gestern und morgen. Irgendwie ist es komisch, dass ich überhaupt diesen Tagesbericht schreiben kann aber eventuell ist er für Euch gar nicht lesbar, da ich ihn in einem Zeitloch veröffentlicht habe, der Bericht schwebt eventuell irgendwo zwischen gestern und morgen in der Zeit umher. Muss mich mal bei meiner Vericherung, beim Steueramt oder sonstigen Organisationen erkundigen, oob ich dieses Jahr Rabatt bekomme, da ich ja einen Tag weniger lang die Leistungen beziehe.

Ich finde es auf jeden Fall noch lustig so ein wenig über die Zeit zu philosophieren, gibt es dies doch nicht bei allen, dass ihnen ein Tag im Leben fehlt. Wenn ich mal jemand fragt was ich an diesem Tag gemacht habe ist es noch schwierig zu Antworten: Kann ja nicht sagen dass ich nichts gemacht habe, da nichts ja auch etwas ist, der Tag exisitiert einfach nicht. Auf jeden Fall ist es in der Informatik immer ein Problem wie nichts in den Daten dargestellt wird, es hat auf jeden Fall in den letzten Jahren kaum ein Softwareprojekt gegeben, wo wir nicht über das Problem von Nichts gestolpert sind. Die einen definieren in den Daten ein Nichts mit -1, die anderen mit 0, wieder andere mit der grössten darstellbaren Zahl (was im binären auch wieder -1 ist) und schlussendlich gibt es noch das NULL (was eingetlich das Richtige wäre). Nur kommt mit dem NULL (oder Nichts) wieder das Problem daher dass man immer wieder eine Ausnahme machen muss, da es ja nicht einfach geht Nichts (NULL) zu speichern, darzustellen oder damit zu rechnen. Ich kann mir gut vorstellen dass es einer der meisten Softwarefehler ist der so in den Programmen schlummert, meistens wird der Fehler abgefangen und einfach ignoriert... bis der grosse Knall kommt oder alle Daten durcheinander sind.

Lustig finde ich es auch wie die Zeit definiert wird, das Jahr mit einem Umlauf um die Sonne, der Monat mit einem Mondzyklus und der Tag mit einer Erddrehung... aber wie ist es zur Stunde, Minute, Sekunde gekommen? Wieso all die krummen Zahlen für die Unterteilung der Zeiteinheiten (1 Tag = 24 Stunden = 1440 Minuten = 86400 Sekunden). Diese Einteilungen haben schon etwas logisches in sich, sind es doch immer Zahlen die recht viele Teiler haben (24 = 2*2*2*3; 60 = 2*2*3*5), mit einer Unterteilung durch Primzahlen wäre dies nicht so einfach. Wenn zum Beispiel der Tag nur 23 Stunden hätte, so wäre ein halber Tag 11.5 Stunden, da hätten doch die einen schon bald einwenig Probleme wenn Kommastellen in die Zeitrechnung kommen. Für mich wäre es jedoch logischer gewesen, wenn der Tag 16h oder 32h hätte, wäre das nur so die Einteilung einfach durch eine Halbierung der Zeit möglich gewesen, die Stunde hätte dann folglich 64 Sekunden gehabt, aber eventuell ist das nur meine digitale Sichtweise der Welt, dass es einfach gewesen wäre. Heutzutage wäre wahrscheinlich einfach eine dezimale Einteilung gewählt worden, zum beispiel anstelle der Minute ein Millitag (md) oder ein Tausendsteltag.

Falls Euch dieser Text zu Lange war, regt Euch nicht auf, den er existiert gar nicht, in meinem Leben gibt es diesen Tag gar nicht, also kann ich den Text ja nicht geschrieben haben. Oder eine mathematische Erklärung wäre: Gehen wir einmal davon aus dass der Tag einfach für mich ganz kurz ist, sozusagen beinahe Null. Die Schreibgeschwindigkeit ist definiert durch Anzahl Zeichen pro Zeiteinheit. Wenn nun die Zeiteinheit gegen Null geht (Null darf sie ja nicht sein, da die Division durch Null nicht definert ist), geht die Schreibgeschwindigkeit gegen Unendlich. Die einen werden sich sicher noch an die Mathematikstunden in der Schule erinnern mit den Grenzwertberechnungen (Limes). Das wäre nun auch eine Erklärung wie ich an einem Tag, der bei mir beinahe nicht existiert, so viel schreiben konnte... dies ist natürlich nur möglich, wenn ich die Schreibmenge pro Tag als gegeben annehme. Wenn ich natürlich die Schreibgeschwindigkeit als gegeben annehme, darf dieser Text wiederum nicht existieren, da er aber existiert muss man davon ausgehen, dass die Arbeit, die an einem Tag geleistet wird immer gleich gross ist, egal wie kurz der Tag ist.

PS: Ich habe den Text gar nicht am 12. Oktober 2009 geschrieben, sonden schon im Voraus. ;-)

Posted by pfiff at 12.10.09 12:10
Comments

Wau Pfiff gewaltig dini abhandlig vo der Zit, da wird ja der Einstein no nidisch ;-))
Wünschter troz verlornem Tag e guet Start
in Neuseland.
Guess Pesche

Posted by: Pesche at 13.10.09 07:47

Ciao Dani
Schliesse mich Pesche an...
analytisch, physikalisch und noch journalistisch... ist mega:-)
möchte dir einfach ein grosses Lob für deine ausführlichen Berichte aussprechen. Finde es grossartig wie du die Zeit findest alles detailliert und mit Fotos zu publizieren.
Ganz toll:-)

es uhliebs Grüessli us Züri-Altstette
Moni

Posted by: Monica Keimer at 19.10.09 16:33