Erste Tauchgänge am Wrack
Um 15:00 war ich mit meinem Gepäck beim Tauchshop und kurz darauf kam auch noch ein weiterer Gast dazu, eine 16 jährige Finnin. Wir wurden zum Tauchboot gebracht und dort verluden wir das restliche Material und unsere persönlichen Sachen. Ich bekam eine Einzelkabine ganz vorne im Bug des Bootes, die Finnin musste mit einem Bett im Gang vorlieb nehmen und ein weiteres englisches Pärchen (war noch nicht dort) durfte in eine Doppelkabine schlafen. Ich zog mich sofort in meine Kabine zurück und schlief noch ein Weilchen um meine Erkältung auszukurieren. Irgendwann kamen die anderen beiden auch noch aufs Schiff, nach einer kurzen Begrüssung zog ich mich wieder zurück und schlief meine Erkältung aus, präventiv nahm ich auch noch ein Pretuval in der Hoffnung das ich so eher Fit für das Tauchen am nächsten Tag war.
Ich schlief super gut im Boot und am Morgen hatte ich auch wieder einmal Hunger, weiter Gäste kamen dazu, darunter 4 Tagestouristen und 2 weitere die auch noch im Boot übernachten werden und schon machten wir uns auf den Weg zum Wrack in Port Gore. Das Meer war ruhig und so waren wir schon bald dort, auf dem Boot herschten recht enge Verhältnisse und wir wurden über den Tauchablauf informiert, zuerst gehen diejenigen mit den Doppelgeräten ins Wasser und anschliessend diejenigen mit den Monogeräten, ich wurde mit einer älteren Britin die in einer Tauchbasis in Cypern arbeitet eingeteilt, die reichlich Erfahrung hatte und auch ganz ruhig wirkte. Das andere britische Pärchen war eigentlich auch genügend Tauchgänge, protzten aber ein wenig zu sehr mit Ihren TDI-Trimix-Kärtchen (sind ja schlimmer als PADI-Taucher) und DIR-Ausbildungen... am Ende war ich wahrscheinlich derjenige der am ehesten nach DIR ausgerüstet war.
Der erste Tauchgang diente ein wenig zur Orientierung unter Wasser, schon bald hatten uns der Guide und die anderen beiden abgehängt, obwohl ich das Gefühl hatte schon recht schnell unterwegs zu sein. Irgendwann kamen uns die 3 entgegen und wir entschlossen uns denoch weiter in Richtung Heck zu schwimme, bei der Schiffsschraube angekommen kehrten wir dann auch um und machten uns auf den Rückweg. Nach etwas über 60 Minuten signalisierte mein Buddy dass sie kalt hat und ich eigentlich auch ein wenig am frösteln war und so entschlossen wir uns für einen Freiwasseraufstieg mit Boje schiessen. Die anderen von unserer Gruppe waren bereits zurück und so hatten wir schön platz um unser Material auszuziehen und uns fürs Mittagessen bereit zu machen.
Der zweite Tauchgang führte uns in den Maschinenraum oder besser gesagt in die Maschinenhalle und anschliessend durch den Poolbereich. Da das Wrack auf der Seite liegt ist die Orientierung recht schwierig, zudem muss man sich auch daran gewöhnen dass einfach alles schräg ist, die Einrichtungsgegenstände hängen alle an der Wand. Auf dem Weg zum Bug verlohr ich dann meinen Buddy und nach Standartprozedur (auch nach Abmachung) tauchte ich nach ca. 1 Minute auf und suchte die Oberfläche ab, in England geht es viel länger bis 1 Minute vergangen ist und so war ich schlussendlich schon ein Weilchen beim Boot zurück bis meine Tauchpartnerin schlussendlich auftauchte. Die Sicht war recht schlecht ausserhald des Wrack, nur 1-3m, innerhalb war sie meistens besser, jenachdem wieviel Dreck das aufgewirbelt wurde.
Nachdem die Tagesgäste ausgeladen wurden, war es gerade ein wenig gemütlicher auf dem Boot. Der Kapitän und Tauchshop-Chef kochte unser Nachtessen und anschliessend gab es noch ein Info-Video zum Untergang der Mikhail Lermontov. Ich zog mich aber schon bald einmal in meine Kajüte zurück und genoss ein wenig den Sternenhimmel den ich durch eine Luke beobachten konnte und schlief ein.
Das Boot für die nächsten beiden Tage.
Der Aufenthaltsbereich.
Meine Kajüte mit dem Dachfenster.
Anemone.
Im Innern des Wracks.
Barhocker von oben gesehen (das Schiff liegt auf der Seite).