06.01.10

Mikhail Lermontov II

Zweiter Tag auf dem Boot.

Durch das Tageslicht wurde ich geweckt und schon machten sich Geräusche der anderen Gäste auf dem Boot bemerkbar. Kurz nach dem Morgenessen kam auch unser Versorgungsfahrzeug, dass uns die neu gefüllten Flaschen brachte. Der versprochene Tagesgast tauchte nicht auf und so waren wir eine angenehm kleine Gruppe.
Der erste Tauchgang führte durch diverse Räume und Bars, immer wieder rauf und runter. Nach über einer Stunde beendeten wir unseren Tauchgang und da meine Ohren langsam Probleme machten und ich immer noch ein wenig kühl hatte verzichtete ich auf den zweiten Tauchgang, dafür hatte ich schön Zeit mein Material zusammenzupacken.
Die Fahrt zurück war ein wenig rauh, es kam ein rechter Wind auf und so schaukelte unser kleines Boot recht stark auf dem Rückweg, bis wir dann in die geschützte Zone des Sounds kamen. Material ausladen und die Fahrt zum Tauchshop verlief recht schnell und schon bald checkte ich im YHA ein. Nach einer kurzen Dusche und meinem Tauchmaterial aufhängen machte ich mein Nachtessen. Schon bald war es am Eindunkeln und ich musste mein Tauchmaterial einpacken. Da ich zu Müde war machte ich mich auf den Weg zu meinem nun schon recht bekannten Bett.

Rückblick
Der Tauchausflug war gut, einfach ein paar Dinge hätten anderst gemacht werden können.
Das Boot war eindeutig zu klein für alle Taucher, nur schon für diejenigen die über Nacht blieben war es zu eng, die Tagesausflügler waren einfach zuviel. Normalerweise wird in einer Hütte beim Wrack übernachtet, was bestimmt angenehmer gewesen wäre, ich hatte ja Glück, dass ich meine Kabine hatte aber für die anderen war es eher zu knapp.
Die geführten Touren waren sehr gut, einfach ein wenig zu schnell, Brent kennt das Wrack in- und auswendig und kann sich bestimmt super darin orientieren, was wäre aber passiert wenn ihm bei der Tour was geschehen wäre.
Wie immer hat man beim Tauchen in Neuseeland recht viele Freiheiten, alle durften in das Wrack rein, ich war mir aber nicht umbedingt sicher ob auch alle entsprechend vorsichtig vorgegangen sind, so erzählten doch die Einen die wildesten Geschichten nach dem Tauchgang. Auch wirbelten die meisten recht viel Schlick auf und die Sicht war schnell einmal recht schlecht. Die persönlichen Ausrüstungen waren zum Teil recht schlecht, die einen konnten wahrscheinlich nur Dank meinen Kabelbindern tauchen. Auch die Automaten bliesen bei den einen schon an der Oberfläche ab und schlussendlich waren alle Reserve-Automaten ausgeliehen. Komischerweise waren die Zwischenfälle immer bei denselben Personen vorgekommen, wie immer sagen die Kurse und die Anzahl Tauchgänge recht wenig über die Tauchqualitäten der Personen aus.


Die leeren Doppelgeräte, bereit für die Rückfahrt mit dem Boot.


Unser Liegeplatz von letzter Nacht, vom Wrack aus gesehen.


Die Markierungsbojen der Mikhail Lermontov (und ganz klein eine Safety Sausage).


Ein Blick nach draussen.


Der Grund warum das Schiff gesunken ist, der Kapitän wollte eine Abkürzung zwischen dem Leuchtturm und der Küste nehmen und hat dabei einen Felsen gestreift der ein mehrere Meter langes Loch in den Rumpf gerissen hat. Nach ca. 5 Stunden ist es gesunken, alle ausser einem Bordingenieur wurden gerettet. Es wurde nie ein Notruf gesendet und nur dank den lokalen Fischern kam niemand bei der Rettung ums Leben. Anschliessend waren über längere Zeiten Bergungsarbeiter vor Ort, Diesel musste abgesaugt werden und die Kabinen wurden nach den Wertsachen der Passagieren abgesucht.


Fisch.

Posted by pfiff at 06.01.10 22:00
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