25.04.10

Zürich- und Walensee

Vordere Au Ost und Lediwracks

Schönstes Wetter begrüsste mich heute morgen beim Aufstehen. Nach dem Frühstück packte ich meine sieben Tauchsachen ins Auto und macht mich auf den Weg zur Halbinsel Au im Zürichsee. Auf der Fähre von Meilen nach Horgen bin ich noch meinem Tauchbuddy Pesche begegnet, nach einem Kaffee beim Bahnhof Au trafen wir dann auch beim Parkplatz noch auf Chris, dem Dritten im Bunde für den heutigen Tauchgang. Nach der Begrüssung machten wir unser Tauchgerödel bereit und schleppten es noch in den Strassen kleidern zum Einstieg am See, sicher 500m vom Parkplatz entfernt. Der heutige Tauchgang war auf 45m geplant, mit einer Grundzeit von ca. 20-30 Minuten, so waren wir alle mit Doppel-12-Liter Flaschen ausgerüstet und für den Aufstieg nahmen wir noch je eine 80 cuft Nitrox mit 50% Sauerstoff mit. Beim Einstieg gings direkt runter auf 45m wo wir dann in Richtung Rapperswil tauchten. Nach ca. 25 Minuten der Wandkante entlang war dann nur noch Schlick und so entschieden wir uns für den Aufstieg, der mit unserer Deko doch über eine halbe Stunde ging. Bei 33m machten wir den ersten kurzen Stopp und bei 21m wechselten wir aufs Nitrox. Meine Finger waren schon recht steiff gefrohren und so merkte ich sofort als die Wassertemperatur von unten 4°C auf 6°C steigte, es wurde gerade ein wenig angehmer, bei 6m war es dann schon 9°C und es fühlte sich richtig heiss an. Nach 69 Minuten streckten wir wieder unsere Köpfe aus dem Wasser und machten uns auf den Weg zurück zum Parkplatz.
Leider war das Wädibräu geschlossen und so fuhren wir gerade weiter nach Mols am Walensee, wo wir uns erst einmal mit einem Schifffahrtschnitzel im Restaurant Schifffahrt stärkten. Anschliessend machten wir uns auf zum Bommerstein, dem Ausgangspunkt für die Lediwracks im Walensee. Dort erwartete uns schon eine ganze Gruppe anderer Taucher aus dem Bündnerland und anderen Teilen von Europa. Beim Umziehen fragte uns ein ehemaliger deutscher Marinetaucher ob er uns begleiten dürfe, da sein Tauchpartner kurzfristig abgesagt hatte, wir willigten ein und machten uns bereit. Er war nass unterwegs und hatte nur eine erste Stufe an seiner Tauchausrüstung, seine zweite erste Stufe hatte sein Kollege im Auto. Da ich mit einer vollen D12 und einer 32er Nitrox unterwegs war akzeptierte ich die Ausrüstung und wir schwammen zum Peilpunkt für den Freiwasserabstieg. Beim 30m Abstieg war er recht nervös unterwegs und er schlug auch auf dem Wrack ein, obwohl die Sicht eigentlich ein frühzeitiges Abbremsen erlaubt hätte. Mit einer Flossentechnik von Meertaucher wälzte er den Schlick auf dem Wrack um und die Sicht war für Pesche und Chris gerade auf Null gesunken (sie tauchten hinter uns). Als wir beim zweiten Wrack umkehrten merkte auch unser Kollege dass er den Seegrund aufwühlte und schwebte nun immer 2m über mir. Schlussendlich landeten wir bei der Muschelwand und machten uns auf den Rückweg zum Ausstieg. Er wollte schlussendlich nicht mehr mit uns ins Restaurant kommen und so verabschiedeten wir uns, ich machte ihn nochmals auf seine mangelhafte Ausrüstung aufmerksam.
Ich habe wieder etwas gelernt: Auch ein deutscher Marinetaucher mit 18 Jahren Taucherfahrung muss nicht umbedingt Tarrieren können und kann mit einer nicht Kaltwasser tauglichen Ausrüstung unterwegs sein. Das nächste mal werde ich bestimmt die Tauchausrüstung eines mir nicht bekannten Tauchers vor der Zusage kontrollieren.

Posted by pfiff at 25.04.10 20:00
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