05.01.06

Tauchen in Tasmanien

Ein kleiner Vergleich und eine Auflistung der kommerziellen Anbieter.

Tauchen ist bei den meisten Besuchern von Tasmanien nicht der Grund diesen Staat zu besuchen.
Ueberseetouristen sind meistens fürs Wandern zu haben und die Einheimische Bevölkerung fürs Fischen.
So hat es auch sehr wenige Tauchbasen auf der Insel, bisher sind mir erst 4 bekannt:
- Eaglehawkneck
- Bicheno
- St. Helens
- Burnie
Die ersten 3 habe ich besucht, für die letzte fehlte mir ein wenig die Zeit.
Im folgenden werde ich die einzelnen Basen ein wenig vorstellen.

Eaglehawkneck
Der Aufhänger dieser Basis ist der Kelbwald und die Höhlen.
Der Kelb geht wegen der globalen Erwärmung immer mehr zurück und so ist er nur noch in der Fortescue Bay vorhanden.
Ca. 30 Jahre früher hatte es an der gesammten Ostküste von Tasmanien Kelbwälder.
Weiter sind die Steilwände der Küste mit diversen Höhlen durchzogen, die meisten sind einfache Löcher die gerade in die Wand reingehen und eventuell einen zweiten Ausgang haben.
Die Cathedral Caves sind ein kleins Höhlensystem mit diversen Tunnels aber eigentlich immer noch einach zu betauchen.
Der Grund und die Felsen sind meist mit Kelb bewachsen aber es hat zwischendrinn blanke Stellen die mit diversen Schwämmen und sonstigen Stauden bewachsen sind.
Im Kelb findet man auch immer wieder die bekannten Seadragons, die bestimmt zu einer Attraktion von gesammt Tasmanien gehören.
Die Tauchplätze sind alle nur mit dem Boot erreichbar (10-30 Minuten), für die Schulung wird aber auch am lokalen Strand geübt.
Der Bootssteg bietet anscheinend einen schönen Ort für Nachttauchgänge an.

Das Leihmaterial der Basis ist recht alt und sieht gebracht aus, funktionierte aber eigentlich immer.
Ich hatte ein wenig mühe mit der Luft, bin mir nicht sicher ob mein Kopfweh nach den Tauchgängen davon kam (Ich trank immer genug und mit der Luft ging ich wie immer um).
Die Füllstation hatte kein Luftlager, die Flaschen wurden immer direkt ab Kompressor gefüllt.
Zur Zeit sind sie auch an einem neuen Trainingsbecken am bauen, beim alten ist eine Wand rausgebrochen.
Das Boot bietet platz für ca. 7 Tauchern und ist mit 2 140 Pferder 4-Taktmotoren ausgestattet, ist eindeutig ein plus dieser Basis, die Abgase riecht man kaum.

Die Leute (David, Gery, Mike, Karen) sind sehr freundlich und jeder hat seine Eigenheiten, ich fühlte mich sehr wohl in deren Gesellschaft.
Auch war das Wissen über die Tauchplätze sehr gut, kein Wunder, die Tauchbasis besteht auch schon seit Ewigkeiten.
Karen ist eine professionelle Unterwasserfotografin und dementsprechend ist ihr Wissen über die Tiere recht gross.
Hatte den Eindruck dass diese Leute eine Art Pioniere auf ihrem Gebiet waren.

Bicheno
Hier ist der Aufhänger der Basis der Marine Park, ein Gebiet in dem nicht gefischt und auf andere Arten gejagt werden darf.
Dieser Park ist innert wenigen Minuten mit dem Boot erreichbar und die Tauchplätze sind immer ca. 20-30m tief.
Unter Wasser kann man diverse grosse Lobster sehen und natürlich auch Schwäme und andere Fische.
Zudem hat es noch einen Strandtauchgang (Waubs Bay/The Rock) der eine geniale Tierwelt zeigt (Seahorse, Seadragon, Seaspider und vieles mehr) und das in maximal 15m Tiefe.

Das Leimaterial der Basis ist in einem sehr guten Zustand und sieht recht neu aus.
Die Füllstation hatte ein Luftlager und ich hatte eigentlich nie probleme mit der Luft, auch waren die Stahlflaschen meist gut gefüllt (220 Bar).
Das Boot bietet für ca. 7-10 Personen platz und ist mit 2 2-Taktmotoren ausgestattet, was wegen der stinkenden Abgase recht unangenehm ist.

Die Basis besteht eigentlich aus 2 Leuten, Bruce der Ladenbesitzer und Pat der Tauchguide.
Die beiden sind recht verschlossen aber sehr freundlich, wir bekamen ohne grosse Probleme Pressluftflaschen und sogar das Auto der Basis für die Strandtauchgänge.
Leider sind die geführten Tauchgänge immer ein wenig Rudeltauchgänge und die Tauchzeit ist sehr beschränkt (bin immer mit 100 Bar im Safetystop gehangen).
Anfänger und Leute mit wenig Kaltwassererfahrung werden nicht aufs Boot genommen, sondern müssen erst einmal den Strandtauchgang machen.

St.Helens
Diese Basis ist noch sehr neu und die Tauchgebiete sind zum grossen teil noch nicht ganz genau bekannt.
Es hat von Buchten bis über Freiwassertauchgänge alles zu bieten.
Meistens hat es im Wasser viele Felsbrocken und darin verstecken sich diverse Tiere.

Das Leihmaterial kann ich nicht gross beurteilen, da alle ihre eigene Ausrüstung dabei hatten.
Es hat Aluminiumpressluftflaschen und die Luft darin fandich recht gut.
Den Leihautomaten den ich gesehn habe war zum Teil noch eingepackt und somit recht neu.
Das Boot ist recht klein und mit vier Tauchern war es schon voll, leider auch wieder mit 2-Taktmotoren ausgestattet.

Der Besitzer (Peter) ist ein gemütlicher Mensch und immer am Natel, so wie mir die Besitzerin des YHA gesagt hat, ist er recht aktiv in der Gemeinde ud auch sonst immer mit allem möglichen beschäftigt.

Burnie
Hier war ich noch nicht, habe aber gehört, dass es mindestens 2 Wochen im Voraus windstill sein muss wenn man tauchen will, sonst ist die Sicht recht schlecht.

Zusammenfassung
Generell sind die Tauchgebiet alle interessant, in Eaglehawkneck bestimmt die Höhlen und in Bicheno der Marinepark und in St.Helens die kleine Gruppe.
Schade finde ich ein wenig den Zustand der Ausrüstung in Eaglehawkneck.
In Bicheno hatte ich ein wenig Mühe mit den bevormundeten Rudeltauchgängen (zeitlich begrenzt).
In St.Helens ist es einfach schwierig einen Termin fürs Tauchen zu bekommen, am besten wäre es bestimmt in einer Gruppe die Tauchgäne weit im Voraus zu buchen.

Rein von der Unterwasserwelt finde ich das Tauchen in Tasmanien genial, es hat tonnenweise Material zu entdecken und man könnte jeden Tauchgang bestimmt mehrmals machen und immer wieder neues entdecken.
Den Strandtauchgang in Bicheno machte ich 6mal und fand jedes Mal wieder etwass neues.
Ich werde bestimmt wieder in Tasmanien taucen wenn ich die Gelegenheit für einen Australienaufenthalt erhalte.
Wichtig ist schon, dass man eine gute Kaltwasserausrüstung hat, die Einheimischen tauchen auf jeden Fall alle mit Trockenanzug.
Schön ist auch, das viele Taucher meist schon recht erfahren sind und man so bedenkenlos mit ihnen tauchen kann.

Posted by pfiff at 05.01.06 20:00
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