Zurück in den Süden.
Die Abend verlief wieder einmal anderst als geplant, vor dem YHA bin ich wieder auf Ralf Wittwer von Uster getroffen und so verbrachten wir den Sylvesterabend zusammen bei einem Burger und einem Bier. Kurz nach Mitternacht war ich dann auch schon in meinem Zimmer und zu meinem grossen Erstaunen waren meine Zimmergenossen schön ruhig und gesittet, ich hörte sie nicht als sie vom Ausgang zurück kamen. Am Morgen (bevor sechs Uhr) genoss ich nur eine Dusche, das Frühstück nahm ich wie geplant auf der Fähre ein. In Wellingon selber war eine riesen Sauerei und viele Besoffenen waren immer nich auf der Strasse unterwegs. Erstaunlicherweise war der Shuttle-Bus zur Fähre bereits voll als wir losfuhren und beim zweiten Stopp konnten nur noch wenige Leute aufgeladen werden. Beim CheckIn hatte sich schon eine riesige Schlange gebildet, diese wurde jedoch von den Leuten recht schnell abgearbeitet und schon bald war ich auf der Fähre. Auf diesem Modell war ich noch nie, von aussen sah sie recht gross und geräumig aus aber im inneren hatte ich nicht mehr das Gefühl dass sie so gross war, zudem hatte es keine richtig ruhige Ecke und mir schien es als ob es nur schreiende Kinder auf der Fähre hatte. Schlussendlich fand ich doch noch einen bequemen Stuhl wo ich ein wenig lesen konnte, die Schreihälse tauchten jedoch immer wieder auf (eine kinderlose Ruhezone fehlte eindeutig auf der Fähre). Die Überfahrt war aber sonst ganz angenehm, es schaukelte angenehm und draussen schien die Sonne.
Auf der Fähe schien es mir schon, dass es viele Leute hatte aber so richtig bemerkbar machte es sich anschliessend am Förderband der Gepäckausgabe. In mehreren Reihen standen die Leute dicht vor dem Band und warteten auf Ihren Koffer, wenn alle 1-2m Abstand hielten hätten alle viel einfacher zu ihrem Gepäck gelangen können aber wie Schafe (ein Ausdruck einer anderen Person die auch ein wenig im Hintergrund wartete) belagerten sie das Band. Schlussendlich hatten die meisten ihr Gepäckstück erkämpft und sind weiter zur nächsten Massenansammlung (Bus, Autovermietung, ...) geeilt als meine beiden Säcken noch ganz einsam mit ein paar anderen Gepäckstücken auf dem Vörderband kreisten.
Vor dem Hostel sassen bereits auch ein paar Leute und so fragte ich ob die Türe abgeschlossen sei, dass alle draussen warteten. Natürlich war alles offen und so ging ich rein, deponierte mein Material im Kühlschrank und das restliche Gepäck in der Waschküche. Die Reception war noch geschlossen und so machte ich mich auf den Weg zum Supermarkt, wo ich wieder das Nötigste einkaufte. Es war auch gerade noch Aktion angesagt, ein Teil des Ladens war gesperrt und zwischen den Reihen sah man ein paar Sanitäter die mit CPR bei einem Mann beschäftigt waren, irgendwann hörte ich noch das Pfeifen des Hochspannungsgenerators des Defibrilisators aber die Hilfe kam zu spät. Die Leute wurden aufgerufen den Laden zu verlassen so dass warscheinlich der Tote in aller Ruhe abtransportiert werden konnte.
Zurück im Hostel wurde ich bald freudig von der Chefin begrüsst, anscheinend konnte sie sich noch gut an mich errinnern und freute sich auf meine Rückkehr, ihre Mutter tauchte auch noch auf und nach ein paar Witzen und sonstige Sprüchen bekam ich dann den Zimmerschlüssel. Im Zimmer war noch ein Kanadier aus Quebec und ein Asiate, der Kanadier an Krücken, hatte er sich doch beim Wandern den Fest verstaucht und musste den Queen Charlotte Track abbrechen. Ich hing wieder einmal mein Tauchmaterial zum Trocknen auf und dabei begegnete ich zwei Fräuleins aus Melbourne, die schnell 3 Wochen in Neuseeland rumreisen, bis ich wieder zur Unterkunft raus kam war der halbe Nachmittag auch schon wieder vorüber. Ich machte mich auf die Suche nach einem gemütlichen Restaurant wo ich einen Kaffee trinken kann (ich merkte ide Reise und die kurze Nacht recht extrem, hätte ich doch auf der Stelle einschlafen können) und landete schlussendlich im Subway, wo ich einen schwachen Internetempfang hatte und ich den Tagesbericht weiter schreiben konnte.
Zurück in der Unterkunft genoss ich noch das schöne Wetter im Garten unter einem Baum, wobei ich beinahe einschlief. Der ersten Versuch den Reissverschluss vom Trockenanzug einzuwachsen schlug fehl, da der Wachs in der Sonne geschmolzen war und ich ihn erst im Kühlschrank wieder verfestigen musste.
Zum Nachtessen gab es heute nur Beutelsuppe da ich am Nachmittag ein halbes Brot gegessen hatte (konnte einfach nicht wiederstehen als ich das beinahe richtige Brot sah). Heute Abend werde ich hoffentlich früh ins Bett kommen und morgen wieder ein wenig besser ausgeruht sein als heute.