09.03.10

Mount Gambier V

Engelbrecht East.

Am morgen musste ich all mein Material wieder zusammen packen, heute war der letzte Nacht in Mount Gambier. Zum Abschluss machten wir noch einen Tachgang im Engelbrecht Cave, zwei Höhlensysteme die in einem Sinkloch starten. Die eine Höhle ist als Advanced Cave klassifiziert und somit für mich nicht zugänglich, so konnte ich nur einen Tauchgang in der anderen Höhle machen. Die Höhle befindet sich mitten in der Stadt Mount Gambier und erstreckt sich unter diversen Häusern und Strassen, zum Glück haben die Häuser hier keine Keller, sonst wäre wahrscheinlich der eine oder andere mit einem persönlichen Zugang zu dem Höhlensystem ausgestattet. Wir machten uns vor dem Häuschen für die Führungen durch den Trockenteil der Höhle bereit und spazierten mit unserer Tauchausrüstung einfach an der kasse vorbei und runter zum Höhleneingang, den Schlüssel hatten wir von der Touristeninfo erhalten und konnten so dass Tor zur Höhle aufmachen. Bei der Aussichtsplattform für die Führungen machten wir ein weiteres Tor auf und stiegen zum glasklaren Wasser runter. Beim Einstieg versuchten wir möglichst wenig aufzuwirbeln und gleiten schön langsam ins Wasser. Vor uns tut sich eine schhöne Unterwasserlandschaft im Schein unserer Tauchlampen auf, die Höhle ist recht breit aber sehr niedrig, ich komme immer wieder mit meiner Flaschen an der Decke an um einen Kontakt mit dem mit schwarzem Silt bedeckten Boden zu vermeiden. Nach ein paar Metern Tauchen sind wir bei der Auftauchstelle angekommen und schauen uns den Saal an, die Luft ist atembar. Auf dem Rückweg schauten wir in alle Seitengänge rein, zum Glück ist die Höhle schön verästelt und so bieten sich diverse kleine Abstecher. Mit einer maximalen Tiefe von nur 5.5m und einer Tauchzeit von nur 30 Minuten ist die Höhle sehr klein aber es war ein wunderschöner Abschluss meiner Höhlentauchgänge in Mount Gambier. Wir stiegen wieder aus dem Wasser raus und machten uns an den Aufstieg zum Ausgang. Nachdem wir uns umgezogen hatten genossen wir noch einen Kaffee bei der Höhle und machten uns anschliessend auf den Weg in Richtung Adelaide. In Adelaide stieg ich wieder einmal im YHA ab, da am Wochenende ein Autorennen stattfindet war ich zuerst ein wenig besorgt, dass ich keine Unterkunft habe aber es stellte sich heraus dass ich doch noch ein Zimmer für die nächsten Tage habe. Nach dem Nachtessen, ich habe wieder einmal richtiges Brot gefunden und so hatte ich einfach Honigbrot und eine kalte Milch zum Nachtessen, machte ich mich schon bald auf den Weg in mein Zimmer und ging wieder einmal ein wenig früher ins Bett.
Die Tage in Mount Gambier habe ich sehr genossen, ich hatte wunderschöne Tauchgänge in der Gegend und Rick war ein super Reiseführer. Schade waren seine beiden Kollegen verhindert, wäre sicher sehr spassig in einer grösseren Gruppe zu Tauchen. Generell sind die Höhlentaucher in der Gegend eine grosse Familie, jeder kennt jeden ein wenig, es wird immer ein wenig miteinander diskutiert wenn sich wieder ein paar bei derselben Höhle treffen. Da wird dann meistens auch gerade für den Abend abgemacht und wir hatten doch immer wieder andere Leute die uns zum Nachtessen trafen, das eine Mal füllten wir zwei grosse Tische mit insgesammt sicher 20 Tauchern. Als SVPler (Special Visitor Permit) ist man recht bekannt, gibt es doch nichht sehr viele auswärtige Gäste die in der Gegend tauchen. Rick erzählte auch immer gerade jedem dass ich aus der Schweiz bin und ein SVP habe, war irgendwie noch recht lustig. Die Tauchgänge waren für mich völlig anderst als die Tauchgänge in den Höhlen von Frankreich und Gozo, sind doch die Höhleneingänge meisten Sinkholes und oft tauchten wir Zwischen den runtergestürzten Felsbrocken durch, die immer wieder Gänge bildeten, die anscheinend zum Teil recht instabil sind. Die Gefahr des Verirrens ist recht hoch, habe ich doch die einen Löcher wo wir durchgeschlüpft sind nur noch dank unserer Führungsleine wieder gefunden. Die Sinkholes selber sind meistens recht tief, gehen sie doch oft mehr als 40m runter, so ist es nicht erstaunlich das im CDAA System schon im Cave-Kurs mit Stageflaschen für die Deko getaucht wird, so hatten wir doch in einen oder anderen Sinkhole ein 50er Nitrox dabei, dass wir beim Austauchen im Sinkhole (Open Water) brauchten. Mit dem Advanced Cave (HT3) würden noch ein paar Höhlen mehr zur Verfügung stehen, die alle sehr interessant sein müssten. Das Juwel der Höhlen in der Gegend ist sicher das Tank Cave System, ein System mit insgesammt 14km verleinten Gängen, um jedoch dort zu Tauchen braucht man mindestens 25 Advanced Cave Tauchgänge, zudem ist die Höhle nur einmal im Monat offen. Das System muss aber sicher schön sein, sonst würde CDAA dem Landbesitzer sicher nicht jährlich 15'000$ Zugangsentschädigung bezahlen, anscheinend sind sogar Bestrebungen da das Land für 300'000$ zu kaufen und ein Clubhaus darauf zu bauen.
In der Nularbor Ebene zwischen Süd- und Westaustralien muss es auch wunderschöne Höhlen haben, meistens nur Cave klassifiziert. Die Höhlen sind weit weg von jeder Zivilisation und somit nur zu betauchen wenn man in der Wildniss 2-3 Wochen campiert. Die Zugänge durch die Sinkholes sind sehr anstrengend und brauchen immer recht viel Vorbereitung aber falls sich einmal 4-6 Höhlentaucher finden würde Rick einen Tripp mit uns organisieren, wäre sicher recht abenteuerlich und super interessant einmal so zu tauchen.


Der Zugang zu Engelbrecht West, für mich noch verschlossen.


Unterwasserlandschaft ...


... Seitengänge ...


... Mondlandschaft ...


... Deckenfelsen.


Der Weg zurück zum Auto.

Posted by pfiff at 09.03.10 20:00
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